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Servicemaßnahme 23CJ beim Seat Leon III

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2. Juni 2021

Seat ruft den Seat Leon III mit EA 288-Motor in die Werkstätten zurück. Mit der Servicemaßnahme 23CJ soll die Motorsteuerung mit einem Software-Update versehen werden. Laut Hersteller hat Seat mit dem Rückruf-Code 23CJ eine „wirksame Maßnahme zur Verringerung der Stickstoffmissionen entwickelt“. Gemeint sind in dem Anschreiben vermutlich Stickoxide, die das Kernproblem im VW-Abgasskandal sind.

Damit liegt der Verdacht nahe, dass der VW-Konzern mit dem Rückruf 23CJ eher eine illegale Abschalteinrichtung vertuschen will. Betroffene Seat-Kunden sollten sich daher zweimal überlegen, ob sie das Update machen lassen sollen. Zum einen können solche Updates dazu führen, dass das Fahrzeug mehr verbraucht, weniger Leistung hat, unrund läuft oder schneller kaputt geht (auch wenn Seat das Gegenteil behauptet). Zum anderen kann man so bei einer Diesel-Klage nur noch schwer beweisen, das man betrogen wurde.

Da das Anschreiben für die Servicemaßnahme 23CJ offenbar von Seat stammt und nicht vom KBA, handelt es sich um eine freiwillige Maßnahme. Das bedeutet: Auch wenn man das Update verweigert, droht erst mal keine Stilllegung. Bisher liegen uns noch keine Informationen vor, ob neben dem Seat Leon noch weitere Modelle zurückgerufen werden. Allerdings wurden auch schon andere Fahrzeuge mit EA-288-Motor wegen der Stickoxid-Emissionen zurückgerufen, z.B. mit der Feldmaßnahme 23CY oder dem Aktionscode 23X4.

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