Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat neue Messergebnisse zum Abgasskandal bei Wohnmobilen veröffentlicht. Speziell ging es um Modelle, die auf dem Fiat Ducato aufbauen. Genau gesagt handelte es sich um einen Weinsberg Caraloft (Fiat Ducato 150 Multijet) und einen Hobby K60 (Fiat Ducato 130 Multijet), die beide nach der Abgasnorm Euro 6b zugelassen waren. Beide Fahrzeuge überschritten die zulässigen Grenzwerte deutlich, teilweise um das 11-fache.
Die Messungen bestätigen den Verdacht, dass Fiat noch bis zur Einführung der Abgasnorm „Euro 6d temp“ bei seinen Dieseln betrogen hat, also auch noch im Jahr 2019. Damit steht den Fahrern dieser Modelle Schadensersatz, eine Rückabwicklung oder (während der Gewährleistung) die Nachlieferung eines Nachfolgemodells zu.
An einem weiteren Modell demonstrierte die DUH, dass es durchaus möglich ist, mit einem Ducato-Wohnmobil die Grenzwerte für den Stickoxid-Ausstoß einzuhalten. Dazu wurde ein noch nach der Abgasnorm Euro 5 zugelassener Ducato mit einem SCR-Katalysator (AdBlue) nachgerüstet. Mit nur 18 mg Stickoxiden pro Kilometer hielt das einige Jahre alte Fahrzeug sogar die aktuellen Grenzwerte locker ein.
Das Problem an dieser Art der Diesel-Nachrüstung ist, dass sie recht teuer ist: Beim Fiat Ducato muss man mit etwa 7.000 € rechnen. Und im Gegensatz zu anderen Herstellern beteiligt sich Fiat bisher nicht an den Kosten.
Für die Besitzer von Wohnmobilen auf Ducato-Basis bedeutet das, dass sie sich nicht allzu viel Zeit mit einer Klage lassen sollten: Die Vorwürfe gegen Fiat sind schon länger bekannt, daher drohen die Ansprüche gegen den Hersteller zu verjähren. Man muss davon ausgehen, dass das Kraftfahrtbundesamt früher oder später anordnen wird, die Fahrzeuge in einen gesetzeskonformen Zustand zu bringen oder sie stillzulegen. Schlimmstenfalls bleibt man dann auf den Kosten für die Nachrüstung sitzen.
Quelle: Pressemitteilung der DUH.