Während viele Kleinanleger noch zögern, ob sie im Wirecard-Skandal Klage einreichen sollen, ist die Commerzbank offenbar schon einen Schritt weiter. Nach Berichten mehrerer Medien bereitet die Bank eine Klage gegen EY vor. EY ist der Wirtschaftsprüfer, der jahrelang die gefälschten Bilanzen von Wirecard durchgewunken hatte. EY war früher unter dem Namen Ernst & Young bekannt.
Die Commerzbank klagt allerdings nicht als Anleger, sondern als Kreditgeber. Das Finanzinstitut musste 175 Mio. Euro an Krediten an Wirecard abschreiben.
Für Kleinanleger bedeutet das zwei Dinge: Zum Einen zeigt das, dass gute Chancen bestehen, z.B. mit einer Wirecard-Sammelklage gegen EY noch einen Teil seiner Verluste wieder zu bekommen. Ansonsten würde auch die Commerzbank das Prozessrisiko nicht eingehen. Zum Anderen bedeutet es, dass sich die Anleger nicht allzu viel Zeit lassen sollten. Obwohl EY ein gesundes Unternehmen ist, dürfte es früher oder später in Schieflage geraten, wenn die Schadensersatzklagen erfolgreich sind. Immerhin geht es im Wirecard-Skandal um Milliarden an Schäden.