Gesundheitsrisiken durch die Scheidung
Unterschiede zu nicht-Geschiedenen
Das Wichtigste in Kürze:
Geschiedene haben mehr Gesundheitsrisiken und sterben früher.
Scheidungskinder haben eine um 5 Jahre geringere Lebenserwartung.
Inzwischen gibt es einige Studien über die Zusammenhänge zwischen Scheidungen auf der einen und Krankheiten sowie Lebenserwartungen auf der anderen Seite. Diese deuten stark darauf hin, dass Geschiedene eine niedrigere Lebenserwartung haben und zu mehr Krankheiten neigen.
So konnten Autoren um Prof. Dr. Matthew E. Dupre von der Duke University nachweisen, dass Geschiedene ein erhöhtes Herzinfarktrisiko haben als Verheiratete. Das gilt insbesondere für Frauen. Das Risiko für einen Herzinfarkt erhöht sich nach der zweiten Scheidung noch einmal dramatisch.
In einer Meta-Studie mit Daten aus 11 Ländern kommt David Sbarr zu der Erkenntnis, dass geschiedene ein um 23 % höheres Risiko haben, vorzeitig zu sterben. Das erhöhte Sterberisiko trifft jüngere Menschen stärker als ältere und Männer stärker als Frauen.
Erklärungen für die gesundheitlichen Scheidungsfolgen
Für die erhöhten Krankheitsrisiken und die verringerte Lebenserwartung gibt es verschiedene Erklärungsansätze:
Prof. Dr. Matthew E. Dupre geht davon aus, dass die erhöhte Zahl an Herzinfarkten v.a. auf den Stress zurückzuführen ist, der mit einer Scheidung verbunden ist. Dies gilt natürlich umso mehr, je länger sich das Scheidungsverfahren hinzieht und je mehr Streit es auch nach der Scheidung noch gibt – z.B. über Umgangsrecht oder Kindesunterhalt.
Die Studie von David Sbarra legt nahe, dass v.a. Männer schlecht auf die Scheidung regieren: Sie bewegen sich weniger, konsumieren mehr Alkohol, Nikotin und Drogen und haben weniger soziale Kontakte, die ihnen psychischen Halt geben könnten. Dafür verbringen sie mehr Zeit mit Computerspielen bzw. Fernsehen und neigen zu riskanterem Verhalten.
Psychiater um Dr. Kenneth Kendler von der Universität in Richmond konnten dabei nachweisen, dass die Alkoholprobleme tatsächlich überwiegend NACH der Scheidung eintreten. Es ist also nicht nur so, dass Alkoholiker öfter geschieden werden. Er zeigt außerdem eine mögliche Lösung auf: Wer nach der Scheidung einen neuen Partner heiratet, hat weniger Alkoholprobleme.
Einvernehmliche Scheidung für weniger Stress
Ein weiterer Teil der Lösung wäre es, die eigentliche Scheidung mit möglichst wenig Stress über die Bühne zu bringen. Hilfreich können dabei eine Mediation oder eine einvernehmliche Scheidung sein. Bei einer Scheidung mit RECHTECHECK wird Ihnen geholfen, die Angelegenheit fair und stressfrei zu bewältigen, wie wir im Video erklären.
Gesundheitliche Scheidungsfolgen für die Kinder
Eine Scheidung wirkt sich aber nicht nur auf Gesundheit und Lebenserwartung der bisherigen Ehepartner aus. Auch Kinder leiden unter einer Scheidung.
Die Psychologen Howard Friedman und Leslie Martin von der University of California gehen davon aus, dass Scheidungskinder eine um 5 Jahre niedrigere Lebenserwartung haben. Als Ursache nennen sie u.a. ein höheres Risiko, selbst geschieden zu werden – was wie oben beschrieben die Lebenserwartung verkürzt.
Durch die mit der Scheidung verbundenen Probleme für die Kinder (z.B. Vernachlässigung, gefühlte Ohnmacht, Wegfall von Vorbildern) kann es auch zu psychischen Problemen kommen, bis hin zum Selbstmord.
Eine norwegische Studie von (u.a.) Eivind Meland kam zu dem Ergebnis, dass insbesondere der Verlust des Kontakts zum Vater die gesundheitlichen Risiken erhöht. Der Elternteil, bei dem die Kinder leben, sollte daher ein möglichst gutes Verhältnis zum Ex-Partner anstreben.
Robert hat als Diplomkaufmann und Wirtschaftsingenieur nicht nur die besten Voraussetzungen dafür, den reibungslosen Ablauf der Webseite sicherzustellen, sondern auch den perfekten Background, um vor allem komplexe Wirtschafts-Themen nutzerfreundlich und nachvollziehbar aufzubereiten. Seine Schwerpunkte liegen in den Bereichen Abgasskandal, Geldanlage, Kreditrecht, Flugrecht und Versicherung. Nach seinem Ausscheiden bei RECHTECHECK wechselte Robert zur Nürnberger Werbeagentur BESONDERS SEIN.
Claudia Sturm ist Gründerin und Geschäftsführerin der CSR Sturm Rechtsanwaltsgesellschaft mbH. Zusammen mit Rechtechteck verhilft sie getrennten Paaren zu einer einvernehmlichen Scheidung. Sie hat stets einen Blick über den Tellerrand hinaus und geht unkonventionelle Wege. Als Rechtsanwältin ist sie spezialisiert auf Allgemeines Zivilrecht, Familienrecht, Handels- und Gesellschaftsrecht, Insolvenzrecht und Zwangsvollstreckungsrecht. Sie ist Lehrbeauftragte der Hochschule Heilbronn, Referentin zahlreicher Fachvorträge und Autorin juristischer Fachartikel.